01.1

Vorwort: „Jeden Tag 5 Prozent Revolution“

Liebe Leserinnen und Leser,

von Umdenken, Mut und Tatendrang zeugt das Geschäftsjahr 2018 des Deutschen Bäckerhandwerks. Unter dem Titel „Zentralverband 2030“ begreifen wir den Wandel als Chance, um bestmögliche strukturelle Voraussetzungen für ein modernes Traditionshandwerk zu schaffen.

Das Bäckerhandwerk ist auf einem guten Weg. Fleiß und Können zeigen sich in vielen ermutigenden Zahlen. Insgesamt 10.926 Betriebe erwirtschafteten im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz von 14,67 Mrd. €. So konnte der Umsatz erneut um 1,1 % auf 14,67 Mrd. € gesteigert werden. Trotz der erfreulichen Gesamtlage stehen wir aber auch vor Herausforderungen. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und einzelne Entwicklungsbereiche mit konzentrierter Kraft angehen. So fehlen uns Nachwuchskräfte. Das Werben um junge, begeisterungsfähige Auszubildende muss intensiviert werden. Auch der vielbeschworene Bürokratieabbau lässt weiter auf sich warten. Statt überflüssige Vorschriften zu tilgen, werden immer neue, oft belastende Verordnungen erlassen. Der Zentralverband setzt sich dagegen entschieden zur Wehr. 2018 haben wir unsere Bemühungen im politischen Raum gezielt ausgeweitet, um hinderliche Gesetzesvorhaben zu entschärfen und die Stellung des deutschen Bäckerhandwerks auch gegenüber Lebensmittelketten, Tankstellen und Discountern zu verbessern.

Welche Strukturen sollen geschaffen werden, um die Zukunft der Verbände zu sichern?

Die Strukturreform des Verbandswesens steht in diesem Jahr ganz oben auf unserer Agenda. Statt Stillstand und Starre hinterfragen wir Bekanntes und Praktiziertes. „Jeden Tag 5 Prozent Revolution“: Mit diesem Ziel wollen wir das Bäckerhandwerk reformieren. Dabei gilt es, etappenweise vorzugehen. Mit Bedacht und Beharrlichkeit. Auch der Geschäftsbericht des Zentralverbandes wird erstmalig als digitale Version auf einer eigenen Website veröffentlicht. Das bedeutet: Zugang für alle. Aber auch mehr Transparenz, mehr Nachhaltigkeit, mehr Vernetzung und mehr Aktualität. Mit diesem Schritt gehen wir mit der Zeit und beziehen klare Position für ein modernes Bäckerhandwerk.

In unserer bundesweiten Erhebung gingen wir der Frage nach, wie Innungen, Landesverbände und Zentralverband sich künftig besser aufstellen können. Auf Grundlage der soliden und repräsentativen Rückläufe hat eine bundesweite Arbeitsgruppe die Auswertung vorgenommen und klare Handlungsfelder definiert. Viele Maßnahmen können sofort angewandt und zeitnah in die Praxis überführt werden. Von den sieben identifizierten Handlungsfeldern ist Kommunikation einer der zentralen Punkte. So versenden wir ab sofort einen eigenen Newsletter für Mitgliedsbetriebe, Innungen und Landesinnungsverbände. Darüber hinaus wird ein Internetauftritt über alle Strukturebenen hinweg gestaltet.

Für uns ist es beim Vorwärtsdenken auch wichtig, einmal zurückzublicken und gemeinsame Etappen gebührend wertzuschätzen. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren Landesinnungsverbänden, Innungen und Betrieben bedanken. Die konstruktiven Sitzungen und Diskussionen sowie die repräsentative Befragung haben uns gezeigt, was den Betrieben heute wichtig ist und was von uns erwartet wird. Nun liegt es an allen Beteiligten, zur Tat zu schreiten und die Herausforderungen anzugehen.

Tue Gutes und rede darüber. Eine einfache Formel mit elementarem Ziel. Für das kommende Geschäftsjahr wollen wir für unsere Handwerksbetriebe ideale Rahmenbedingungen für das schaffen, was sie seit Jahrhunderten mit Passion herstellen: unser täglich Brot.

Herzlichst Ihr

Michael Wippler
Präsident
Daniel Schneider
Hauptgeschäftsführer