Der Zentralverband ist überzeugt, dass es längst überfällig ist, den Ausbildungsberuf „Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk“ neu zu ordnen. Das hat mehrere Gründe: Einerseits haben sich die Anforderungen an den Beruf in den vergangenen Jahren weiterentwickelt. Andererseits gibt es heutzutage mehr junge Menschen, die eine dreijährige Ausbildung weder absolvieren können noch wollen. Das ist die Realität, mit der Betriebe täglich konfrontiert sind und mit der das Bäckerhandwerk umgehen muss, um als Arbeitgeber für den begehrten Nachwuchs auch in Zukunft attraktiv zu bleiben.
Was also tun? Konkret setzt sich der Zentralverband gemeinsam mit anderen Fachverbänden des Lebensmittelhandwerks dafür ein, die bewährte dreijährige Ausbildung durch eine zweijährige Ausbildungsoption zu ergänzen und so zwei aufeinander aufbauende Berufe zu schaffen. In anderen Branchen ist ein solches Modell längst der Fall.
Eine Modernisierung der beruflichen Ausbildung in dieser Form würde nicht nur die Wettbewerbsposition der Bäckereibetriebe stärken, sondern auch mehr jungen Menschen den Einstieg in Ausbildung und Beruf eröffnen. Das gilt insbesondere für praktisch Begabte und Jugendliche mit weniger ausgeprägten theoretischen Fähigkeiten. Zudem senkt eine zweijährige Ausbildungsoption die Hemmschwelle für Unentschiedene, den Schritt ins Bäckerhandwerk zu gehen.
Die Modernisierung muss zügig geschehen. Zuletzt war der Ausbildungsberuf „Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk“ 2006 neu geordnet worden. Bis zur Erstellung dieses Geschäftsberichts war das dringend benötigte Neuordnungsverfahren immer noch nicht eingeleitet. Seit dreieinhalb Jahren setzt sich der Zentralverband bei den zuständigen Ministerien dafür ein, den Prozess zu beschleunigen. Er wird sich auch weiterhin dafür stark machen.