02.2

Daten und Fakten

Dank der Wandlungsfähigkeit des Bäckerhandwerks bleibt der Zuspruch der Kunden groß und beschert dem Bäckerhandwerk eine positive Umsatzentwicklung von 3%. Dennoch bleibt die Situation aufgrund von Personalmangel und steigenden Rohstoff- und Energiepreisen angespannt.

Positive Umsatzentwicklung trotz Pandemie

Damit das Bäckerhandwerk in einem weiteren krisenreichen Jahr für die Zukunft gewappnet ist, gilt es nach zwei Jahren Corona-Pandemie, politisch vieles aufzuholen. Auch 2021 war geprägt von der Corona-Pandemie. Es gab zahlreiche Verordnungen, Gastro-Schließungen und Beschränkungen, die vor allem kleine Betriebe vor große Herausforderungen stellten. Das Bäckerhandwerk konnte im vergangenen Jahr 14,89Mrd.Euro umsetzen und kann sich über ein Umsatzplus von 3 % freuen. Innerhalb der Branche gab es in den einzelnen Bereichen unterschiedliche Umsatzentwicklungen. War der Umsatztreiber für das Bäckerhandwerk vor drei Jahren noch der Außer-Haus-Konsum, resultierte der Umsatzzuwachs in diesem Jahr vor allem aus dem Standardsortiment einer Bäckerei aus Brot und Backwaren. Insgesamt kam das Bäckerhandwerk im Vergleich zu anderen Branchen gut durch das zweite Jahr der Pandemie. Dies ist der Wandlungsfähigkeit des Bäckerhandwerks und dem großen Zuspruch der Kunden zu verdanken, die in Krisenzeiten ihrem lokalen Innungsbäcker die Treue hielten.

Personalmangel spitzt sich weiter zu

Das Thema Personal bleibt allerdings das Sorgenkind. Es wird für Betriebe zunehmend schwieriger, gute Mitarbeiter zu bekommen und Auszubildende einzustellen. Die Anzahl der Beschäftigten im Bäckerhandwerk ging um 5,4 % auf rund 240.800 Mitarbeiter zurück. Auch die Anzahl der Bäckereibetriebe sank leicht um 2,1 %: In der Handwerksrolle eingetragen waren zum Stichtag 9.965 Betriebe. Der Rückgang der Betriebszahlen ist auch im zweiten Jahr der Pandemie im Vergleich zu den Vorjahren moderat ausgefallen. Erfreulich ist vor allem die Zahl der Neugründungen: 388 neue Betriebe wurden in der Handwerksrolle eingetragen. Dieser Trend ist seit Jahren stabil. 

Insgesamt bot die Branche 12.242 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz an, darunter 4.744 Bäckern und 7.350 Bäckereifachverkäufern. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist bundesweit um 7 % gesunken und lag bei 2.939. Die weiterhin rückläufigen Lehrlingszahlen bereiten dem Bäckerhandwerk große Sorgen. Jeder heute nicht unterschriebene Ausbildungsvertrag bedeutet in der Zukunft einen noch größeren Fachkräftemangel – dabei würde es für junge Menschen gerade im Bäckerhandwerk gute Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen in der Heimatregion geben. Mit der Nachwuchskampagne „Back dir deine Zukunft“ wird der Zentralverband seine Mitglieder künftig noch stärker bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen.

Steigende Rohstoff- und Energiepreise als neue Herausforderung

Um langfristig erfolgreich bleiben zu können, müssen die politischen Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Es gibt einiges zu tun. Die übermäßig steigenden Rohstoff- und Energiepreise machen nicht nur den Bäckereibetrieben Sorgen, auch die Verbraucher sind zunehmend verunsichert. Das oberste Ziel der Politik sollte daher sein, die eklatant steigende Inflation in den Griff zu bekommen und Verbraucher effektiv steuerlich zu entlasten, denn Brot darf nicht zum Luxusgut werden.